Von Kerstin Albers-Joram
Was ist der Sinn des Lebens? Nicht weniger als diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt des geplanten Religionsgespräches an der BS28. 20 angehende Gesundheitskaufleute im dritten Lehrjahr diskutierten gemeinsam mit der Lehrerin Amelie Fischer und Kerstin Albers-Joram über ihre Werte, Erfahrungen und Zukunftsaussichten.
Auf Augenhöhe und im geschützten Rahmen fand das gut dreistündige Religionsgespräch statt. Ob in Kleingruppen, kreativen Reflexionsphasen oder offenen Diskussionen – eines wurde schnell deutlich: Die Frage nach dem Sinn des Lebens bewegt sie ganz konkret. Sie spiegelt sich in ihrer aktuellen Ausbildungsphase, ihrer Freizeitgestaltung und ihren Zukunftsplänen wider.
Hier schwang auch das Thema Hoffnung mit – die Hoffnung auf eine sich erfüllende berufliche Zukunft, auf das Gefühl der Sinnhaftigkeit in der eigenen Arbeit und auf persönliche Weiterentwicklung. Hoffnung als treibende Kraft motiviert, auch in herausfordernden Zeiten nach vorne zu schauen.
Was bedeutet für Euch der Sinn des Lebens? Was braucht es, um den Leben Sinn zu geben und hoffnungsvoll nach vorne zu schauen?
Die Antworten in Form einer interaktiven Wortwolke mit Menti-Meter zeigten zentrale Begriffe, die die Auszubildenden mit dem Sinn ihres Lebens verbinden: Freiheit, Liebe, Glück und Arbeit wurden besonders häufig genannt. Auch Selbstverwirklichung, Zufriedenheit, Erfüllung und innere Ausgeglichenheit erfahren einen hohen Stellenwert.
Für viele ist das Glas halbvoll, nicht halbleer. Trotz individueller Herausforderungen und unterschiedlicher Standortbestimmung – in den Aussagen der jungen Menschen war stets Zuversicht und Hoffnung. Besonders beeindruckend war die Offenheit, mit der sie ihre Sichtweisen teilten. Sie hörten aufmerksam zu, hinterfragten Standpunkte und formulierten eigene Überzeugungen – zu Arbeit, Beziehungen und den Werten, die ihr Leben tragen sollen.
Das Modul "Religionsgespräch" wird an der Beruflichen Schule City Nord derzeit erprobt. Um eine direkte Resonanz von den Schüler*innen einzuholen und so das Format weiterzuentwickeln, nutzt die Schule ein digitales Bewertungstool. Das Ergebnis kann sich sehenlassen: Daumen hoch für das Religionsgespräch. Die Rückmeldungen der Azubis zeigen klar, wie wichtig und wertvoll es gewesen ist, einen Raum für die großen und kleinen zentralen Fragen des Lebens zu schaffen. Gerade in einer leistungsorientierten Gesellschaft dürfen diese "weicheren" Themen nicht zu kurz kommen.
Die Rückmeldungen der Azubis zeigen klar, wie wichtig und wertvoll es gewesen ist, einen Raum für die großen und kleinen zentralen Fragen des Lebens zu schaffen. Gerade in einer leistungsorientierten Gesellschaft dürfen diese "weicheren" Themen nicht zu kurz kommen – sie bieten Raum zur Selbstreflexion, inneren Standortbestimmung und so Stärke sowie Hoffnung, den eigenen Weg zu schöpfen.
Beeindruckt von den Reflexionen der jungen Menschen und dem wertschätzenden Miteinander, ist KDA-Referentin Frau Albers-Joram überzeugt: Religionsgespräche bieten Auszubildenden einen wertvollen Raum für Themen, die vielleicht sonst keinen Platz. Religionsgespräche zum Beispiel als Modul sollten sprichwörtlich Schule machen und auch an anderen Berufsschulen angeboten werden.
Fortsetzung folgt: Ethik-Tag am 23. April 2025
Gut zu wissen: Im Rahmen des Ethik-Tages wird das Modul Religionsgespräch in spannenden Workshops an verschiedenen Orten in Hamburg umgesetzt. Kerstin Albers-Joram und Dr. Constantin Gröhn sind für den KDA erneut dabei. In ihrem Workshop geht es um Künstliche Intelligenz, ihre vielfältige Nutzung und die damit verbundenen ethischen Fragestellungen.